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Kronen Zeitung

vor 9 Stunden
FC Red Bull SalzburgAjax Amsterdam

RED BULL SALZBURG

Die Hintergründe zum Millionen-Transfer Gloukh

Christoph Nister

Abgezockt und ausgenommen? Der Wechsel des Israeli Oscar Gloukh vom FC Red Bull Salzburg zu Ajax Amsterdam rief viele Kritiker auf den Plan. Doch kann man den Bullen wirklich etwas vorwerfen? Die „Krone“ versucht Licht ins Transfer-Dunkel zu bringen und verrät Hintergründe.


Über mehrere Wochen beherrschte der bevorstehende Wechsel von Oscar Gloukh die Schlagzeilen. Geht er zu Ajax Amsterdam? Pfuscht die Roma den Niederländern noch dazwischen? Schnappt sich Leipzig die Dienste des 21-Jährigen? Die Gerüchteküche brodelte. Am Ende machte – die „Krone“ hatte mehrfach darüber berichtet – der niederländische Rekordmeister das Rennen.

Die Ablösesumme erscheint mit 14,75 Millionen Euro auf den ersten Blick niedrig. In Fanforen und an den Stammtischen wurde über Abzocke diskutiert. Davon, dass sich die Bullen-Bosse über den Tisch haben ziehen lassen, kann allerdings keine Rede sein. Die „Krone“ verrät die Wahrheit hinter dem Millionen-Wechsel des hochveranlagten Spielmachers, der sein Potenzial allerdings viel zu selten ausschöpfen konnte.

Oscars Marktwert
Mit 20 Millionen wird der 21-Jährige auf „transfermarkt“ taxiert. Das ist ein Anhaltspunkt, aber nicht mehr. Angebot und Nachfrage bestimmen den tatsächlichen Wert. Im Fall von Gloukh gab es nur einen echten Interessenten – Ajax. Das lässt seinen Wert nicht steigen – im Gegenteil!

Oscars Schwächen
Sein Assist in Bergen für Nene? Herausragend! Solche Highlights gehen viral. Wer einen genauen Blick auf seine Leistungen wirft, wird indes erkennen, dass seine Defensivarbeit mehr als zu wünschen übrig lässt und er oftmals auch in der Offensive nach einem guten Haken oder Dribbling die falschen Entscheidungen trifft. Sein Potenzial ist unbestritten – Topklubs sehen aber deutlich genauer hin. Deshalb erkannten sie auch, dass er noch nicht reif ist für den Sprung in eine Top-5-Liga.

Oscars Attitüde
Sein Ego-Trip im Herbst 2024, als er nicht zum WAC mitreiste, weil er für die Ersatzbank vorgesehen war, blieb potenziellen Interessenten nicht verborgen. Es ist kein Geheimnis, dass er kein Teamplayer ist und in erster Linie seine eigenen Interessen verfolgt. Nur: Welcher Verein hat schon gerne einen Spieler, der das große Ganze nicht im Blick hat?

Oscars Umfeld
Es war bekannt, dass Oscar Salzburg verlassen wollte. Dass er kurzfristig einen Beraterwechsel vornahm, zeugt davon, dass er ob fehlender Angebote nervös wurde. Immer wieder äußerte sich der neue Manager und versuchte so, Interesse zu wecken. Schlussendlich könnte er mit seinem aggressiven Auftreten sogar Klubs abgeschreckt haben. Im Nachgang des Transfers sprach Papa Gloukh davon, dass die Roma mehr als doppelt so viel gezahlt hätte wie Ajax. Auch er tut seinem Sprössling keinen Gefallen. Glaubt wirklich jemand, dass die Salzburg-Bosse Rouven Schröder und Stephan Reiter freiwillig auf 15 Millionen Euro oder mehr verzichtet haben? Im Fußball gilt oft: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!

Oscars Klauseln
Durch Bonuszahlungen für bestimmte Erfolge, die machbar sind, könnte die Ablöse auf 17,25 Millionen Euro steigen. Dazu gibt’s eine Weiterverkaufsklausel von zehn Prozent.

Oscars Herkunft
Auch wenn die Nationalität keine Aussagekraft übers spielerische Vermögen hat, spielt sie im konkreten Fall doch eine Rolle. Gloukh ist stolzer Israeli und machte dies in den sozialen Medien deutlich. In manchen Ländern und Klubs gibt es allerdings eine Vielzahl an muslimischen Spielern – das barg enormes Konfliktpotenzial und schreckte Vereine ab.

Fazit
Im Fall Gloukh gilt: Mehr Schein als Sein! Seine Vorsaison war alles andere als gut. Mit möglichen 17,25 Millionen Euro hat Salzburg wohl das Maximum rausgeholt.


Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at

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